Wer kennt ihn nicht in meiner Generation, den alten offiziellen Stadt-Werbeslogan der 1960er Jahre „Mülheim die sympathische Stadt an der Ruhr“. Die Jugendlichen, in der kleinen Großstadt im Ruhrgebiet, modifizierten ihn für sich lieber in „Mülheim die apathische Stadt an der Ruhr“, denn hier bot sich neben der sprichwörtlichen Spießigkeit der deutschen Nachkriegszeit nur wenig für die sehr zahlreiche jüngere Generation.
Das öffentliche Leben wurde maßgeblich bestimmt, von der geschlagen und in eigener Schuld verstrickten Kriegsgeneration. Die Ideale der rechten Ideologie waren in vielen Köpfen immer noch lebendig und so wundert es nicht, dass die gesellschaftlichen Veränderungen, die mit dem Jahr 1968 einher kamen, auch in Mülheim für aufregende Zeiten sorgten.
Um diesen gesellschaftlich wichtigen Zeitraum ein visuelles Forum zu bieten, starte ich dieses Projekt und hoffe auf zahlreiche Unterstützer. Fotos, Bilder, Texte, alte Dokumente aus der Zeit von 1968 – 1988 sind herzlich willkommen und sollen zur anregenden Diskussion gestellt werden. Die Zeitgrenze 1988 ist dabei lediglich eine „gedachte“ Linie und sollte nicht als absolut verstanden werden.
Ich bin gespannt, los geht´s
Martin Müller