Die Kneipe „Ventilator“

Die Kneipe „Ventilator“

Der „Ventilator“ war eine kleine Mülheimer Kneipe, die leider nur eine kurze, aber dennoch beeindruckende Lebenszeit zu Beginn der 1980er Jahre hatte. Sie lag am Hingberg, ungefähr gegenüber des heutigen Second-Hand-Laden „Die Wühlmaus“. Heute ist es eine Wohnung, oder Ähnliches. Der Besitzer war ein Bottroper, den es für die Kneipe nach Mülheim verschlagen hatte. Es war der erste Laden in Mülheim, in dem Punk und New Wave auf dem Programm stand und zum Treffpunkt für die örtliche Szene wurde.

5 Responses »

  1. Du sagst es Kowalski, die Kohle war immer wieder Thema. Wer hatte schon ausreichend davon in diesen Jahren. Die Meisten befanden sich noch in der Schule oder in Ausbildung. Gleichzeitig gab´s aber auch mehr als genug Orte, an denen man die klamme Kohle am Wochenende ausgeben konnte. Es war eine ständige Gradwanderung. Der Ventilator kam einfach ein paar Jahre zu früh für die Mülheimer Szene, wie der Erfolg der Nachfolgeläden (Noteingang, Café Q und ganz besonders Winkhaus) bewiess. Diese Läden liefen besser und im Falle Winkhaus, sogar besser als die Polizei erlaubte.

  2. Naja, glaube mal nicht das der Ventilator nur wegen irgend welcher Prolls geschloßen wurde.
    Wenn die Buchhaltung vom Klaus genauso ausgesehen hat wie der Inhalt von seinem Fiat 128 na den Glück Auf.
    Sabine und ich sind schon Stammgäste gewesen und die meisten anderen Leute eigentlich auch, aber mal ganz ehrlich Kohle hatten wir alle nicht wirklich und da nütz es nichts wenn der Laden voll ist.

    • Danke, Heinz! Das war mir gar nicht mehr so in Erinnerung, aber richtig. Die Gegend um den Ventilator war vorher eigentlich nicht als „sozialer Brennpunkt“ bekannt. Nachdem aber eure Kneipe immer bekannter und erfolgreicher wurde, kam immer mehr „Volk“ aus dem Dichterviertel herüber und das war dann das Problem. Die Prolls kamen damals mit so vielem nicht zurecht, was durch die Punk & New Wave-Szene entstanden war. Es „überforderte“ sie buchstäblich und sie reagierten mit Gewalt. Für Mülheim war es ein echter Verlust, denn hier gab es schon immer zu wenig Angebot für Jugendliche.

  3. Stimmt genau. Stilbildend im Ventilator waren farbige Neonröhren, die sich alsbald auch in meiner Küche fanden. Problem war damals -auch später bei der besetzten Malzfabrik- das hohe Potential von Asi-Prolls, die immer mal gerne auf Wischerei aus waren. Das kam auch im Ventilator von Zeit zu Zeit vor und hat dem Bottroper Wirt den Laden vermiest.

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